Dahl -
Ein Stadtteil zwischen zwei Bahnstrecken
Von Hermges nach Dahl kommst Du durch eine Bahnunterführung, am Ende der Brunnenstraße verlässt Du Dahl Richtung Ohler durch eine Bahnunterführung. Eisenbahnverbindungen entstehen mit der Industrialisierung und prägen oft in der alten Streckenführung auch heute noch das Stadtbild.
Für den Stadtteil Dahl sind sie bis heute prägend durch den Bahndamm entlang der Viktoriastraße und der Viktoriastraße. Ein Haltepunkt an der Rheydterstraße Breite Straße in der Nähe der Hochschule ist seit vielen Jahren gewünscht und ist in der Streckenplanung der Deutschen Bahn für die Zukunft vorgesehen
Am 15. Oktober 1849 wurde bereits die Strecke von Homberg über Trompet, Kaldenhausen, Uerdingen und Krefeld bis Viersen eröffnet. Auf den Tag genau zwei Jahre später am 15. Oktober 1851 erfolgte die Fertigstellung des letzten Streckenteils nach Gladbach. Dort hatte sie ab 1853 Anschluss an die Bahnstrecken nach Aachenund Düsseldorf der Aachen-Neuß-Düsseldorfer Eisenbahn-Gesellschaft
Diese Bahnstrecke enstand ab 1849 als Verkehrsweg Ruhrort–Crefeld–Kreis Gladbach um die im Ruhrgebiet geförderte Kohle zu den Verbrauchern am linken Niederrhein bringen zu können.
Die Verbraucher waren und wurden hier in den Jahren nach dem Bau der Strecke die vielen Betriebe der Textilindustrie, die für den Betrieb ihrer Dampfmaschinen Kohle benötigten.
Die Betriebe siedelten sich in der Stadt in der Nähe des Hauptbahnhofes an. Deren Standorte sind heute noch vielfach zu erkennen, Berufskolleg Platz der Republik, Seestadt, Sophienestraße, große Handelsflächen von TOOM und Adler.
Der ebenerdige Verlauf dieser Streke durch die Stadt – heute Rathenaustraße, Viktoriastraße, Rheydter Straße erwies sich immer mehr als Verkehrshindernis.
1903 wurde diese Bahnstrecken dann auf den heute noch bestehenden Bahndamm gelegt.
Sieh Dir dieErinnerungstafel Ecke Rheydterstraße / Viktoriastraße an.
Die zweite Bahntrasse erkennt man heute nicht mehr auf den ersten Blick.
Das Gewerbegebiet an der Landgrafenstraße war ehemals der Speicker Bahnhof.
Bau und Betrieb von Eisenbahnstrecken wurde bis 1886 weitgehend privat finanziert, oft auch als Spekulationsgeschäft.
Mit dem Speicker Bahnhof an der Landgrafenstraße – heute Gewerbegebiet - entsteht so 1877 in Konkurrenz zum bestehenden Eisenbahnnetz der Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft (BME) an einer parallelen Strecke von Rheydt über Speick, Bökel und Willich Richtung Krefeld, gebaut von der Rheinischen Eisenbahngesellschaft ein Güterbahnhof und ein Personenbahnhof.
Die Gleise dieser Bahnstrecke, haben bis heute markante Spuren im Stadtbild hinterlassen. Der Bökelbahnhof befand sich rechts neben dem Landgericht an der Hohenzollernstraße.
Der Güterbahnhof, schloss die Industriebetriebe an der Landgrafenstraße über Nebengleise bis 1980 direkt an. Der Personenbahnhof wurde 1907 bereits wieder aufgegeben.
Die Trasse verlief im Geländeeinschnitt der Hermann Piecq Anlage, weiter über Sternstraße parallel hinter der heutigen Bebauung Burggrafenstraße, Markgrafenstraße. Dieser Streckenabschnitt wurde 1909 zurückgebaut.