Schulunterricht auf der Brunnenstraße seit 1861
Die Schulpflicht in Preußen zu dem Dahl ab 1814 mit der Gründung der Rheinprovinz Preußen gehörte, bestand seit 1763. Alle Untertanen zwischen dem 5 bis zum 13/14 Lebensjahr sollten in Preußen „das nöthige vom Christenthum“ und „fertig Lesen und Schreiben“ lernen“. Durchsetzen konnte sich die Schulpflicht jedoch nicht, weil es den Fabrikanten auch gestattet war, sogenannte Fabrikschulen einzurichten, in denen die Kinder an 6 Tagen 1,5 Std in der Mittagspause unterrichtet wurden,und damit auf einen 12 Stunden Tag in der Fabrik kamen. 1853 wurden die Fabrikschulen aufgelöst. Und die Volksschule mit acht Schuljahren Pflicht..
Bis 1861 gingen die Kinder aus Dahl nach Holt zur Schule. Die Schule an der Brunnenstraße wurde in diesem Jahr für die Kinder aus Dahl und Ohler als katholische Volksschule errichtet. Ein Klassenraum mit darüberliegender Lehrerwohnung. Die Erweiterungen der Schule in den nächsten Jahren sind Folge des Bevölkerungswachstum der Stadt Das hängt mit der zunehmenden Industrialisierung in der Stadt zusammen. Schon im nächsten Jahr musste ein zweiter Schulraum angebaut werden.
Bis 1873 hatte der katholische Ortspfarrer Karl Josef Lelotte (Bild) und der Bürgermeister die Aufsicht über die Schulen. Das schaffte Bismarck im sog. Kulturkampf ab und schuf die heute noch übliche staatliche Schulaufsicht.
Die Stadt unterhielt die Schulen und bezahlte die Lehrer, der preußische Staat zahlte einen Zuschuss, der etwa ein Drittel der Kosten deckte.
Bereits 1879 wurde ein dritter, 1895 ein vierter und 1900 ein weiterer Anbau notwendig. 1906 muss eine Wanderklasse eingerichtet werden, die bald aufgelöst werden konnte, weil 150 Kinder nach Ohler in den Neubau der dortigen Schule abwanderten.
Die Klassenstärken lagen in den ersten Jahrzehnten zwischen 70 und 100 Kindern. In den oberen Klassen wurden Jungen und Mädchen getrennt unterrichtet.
Im April 1939 wurde durch die nationalsozialistische Regierung die Konfessionsschule aufgelöst. Die Schule war jetzt eine „Deutsche Schule“.
Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges, in dem das Schulgebäude bei einem der schlimmsten Bombenangriffe auf die Stadt am 10.9.1944 vollständig zerstört wurde, wurden dann Kinder beider Konfessionen in diesem Gebäude unterrichtet.
Bis Kriegsende und bis um Neubau 1955 besuchten die Kinder aus Dahl die Schule in Ohler.
Am 3.11.1955 wurde die neue Schule, die jetzt noch in gleicher Form an der Brunnenstraße steht als katholische Volksschule eröffnet. Bis dahin wurde in dem Schulgebäude in Ohler unter provisorischen Bedingungen unterrichtet. Da die evangelische Volksschule am Karl Barthold Weg noch nicht bezugsfertig war, zogen auch evangelische Kinder mit ein. Deshalb wurde das Gebäude erst nach Umzug der evangelischen Kinder im November 1957 vom katholischen Pastor aus Hermges eingeweiht.
1966 änderte der Landtag das Schulgesetz. Die Volksschulen wurden in Grund und Hauptschulen aufgegliedert. Aus der katholischen Volksschule in Dahl wurde die Gemeinschaftshauptschule Dahl mit den Klassen 5 – 9.
1980 wird das 10. Schuljahr - wie überall in NRW - auch in Dahl als Pflichtschuljahr eingeführt.
Am 20.4.1990 ordnet die Bezirksregierung die Schließung der Hauptschule Dahl an. Nur 28 Schüler hatten sich zum neuen Schuljahr angemeldet. Die Schule konnte nur eine statt der zwei erforderlichen Eingangsklassen bilden. 200 Schüler und Schülerinnen konnten die Schule weiter besuchen.
Zum Sommer 1993 zieht die Abendrealschule, die vormittags, nachmittags und abends TeilnehmerInnen ab dem 16 Lebensjahr eine Zweite Chance bietet Hauptschulabschluss und Realschulabschluss nachzuholen von der Volksgartenstraße aus dem Gebäude der Gesamtschule in das Schulgebäude an der Brunnenstraße um.
Ab Sommer 2016 übernimmt der Kreis Viersen die Schulträgerschaft des Weiterbildungskollegs, ehemals Abendrealschule.
Unter dem Namen Weiterbildungskolleg Linker Niederrhein – Abteilung Mönchengladbach können jetzt an der Brunnenstraße TeilnehmerInnen ab 18 Jahre alle Schulabschlüsse vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur nachholen.
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